D wie Dimensionen der Nachhaltigkeit – für Kinder erklärt
Mit unserem LÄSSIG Nachhaltigkeits-ABC nehmen wir euch und eure Kinder mit auf eine Reise. Von A wie Artenschutz über M wie Mülltrennung bis Z wie Zero Waste. Wir nehmen verschiedene Bereiche der Nachhaltigkeit genau unter die Lupe, um sie auf verständliche und kindgerechte Art und Weise zu erklären.
Wusstet ihr, dass man bei Nachhaltigkeit von mehreren Dimensionen spricht? Das liegt daran, dass Nachhaltigkeit viele Gesichter haben kann. In diesem Blogbeitrag erklären wir euch, was sich hinter den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit verbirgt.
Wenn ihr an Nachhaltigkeit denkt, kommen euch bestimmt Themen wie Energiesparen oder Müllvermeidung in den Sinn. Und das ist auch vollkommen richtig. Neben den ökologischen (Umwelt) Aspekten gehören aber auch ökonomische (Wirtschaft) und soziale (Gesellschaft) Gesichtspunkte zur Nachhaltigkeit. Um das zu verstehen ist es wichtig zu wissen, was genau Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung bedeutet.
Was ist eine nachhaltige Entwicklung?
Eine nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung bei der zukünftige Generationen keine schlechteren Chancen haben ihre Bedürfnisse zu befriedigen, wie heute lebende Menschen. Das heißt, dass auch in Zukunft die Umwelt weiterhin intakt sein soll. Genauso sollen aber auch Wirtschaft, Politik und Gesellschaft funktionsfähig bleiben. Das ist ein fortlaufender Prozess, der wahrscheinlich nie abgeschlossen sein wird. Daher sprechen insbesondere Expert:innen von „nachhaltiger Entwicklung“ statt von „Nachhaltigkeit“, denn dieser Begriff würde einen Endzustand darstellen. Da „Nachhaltigkeit“ aber sehr gebräuchlich ist, ist es absolut in Ordnung, wenn ihr diesen Begriff verwendet.
Was sind die 3 Dimensionen der Nachhaltigkeit?
Als Handlungsorientierung für Staaten, Unternehmen und allgemein Menschen können die 3 Dimensionen der Nachhaltigkeit herangezogen werden: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Das Modell geht davon aus, dass sich die Dimensionen gegenseitig bedingen und beeinflussen. Daher müssen für eine nachhaltige Entwicklung alle 3 Dimensionen gleichzeitig berücksichtigt werden.
Ökologische Nachhaltigkeit
Bei der ökologischen Nachhaltigkeit geht es darum, die Umwelt und Natur so wenig wie möglich zu belasten. Dabei geht es um einen bewussten Umgang mit Wasser, Energie und endlichen Rohstoffen und um den Schutz von Ökosystemen und dem Klima. Das Ziel ist also, so wenig Ressourcen wie möglich zu verbrauchen und so wenig Emissionen wie möglich zu verursachen.
Ökonomische Nachhaltigkeit
Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet eine nachhaltige Wirtschaft aufzubauen. Das heißt, dass Staaten ihre Staatsschulden gering halten sollen, um künftige Generationen nicht zu stark zu belasten. Staaten sollen aber auch ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht wahren – sie sollen also andere Staaten nicht in ihrer Entwicklung schaden oder auf sonstige Weise benachteiligen.
Bei der ökonomischen Nachhaltigkeit sind aber auch Unternehmen gefragt. Für sie gilt, dass Gewinnmaximierung nicht das oberste Ziel sein soll. Natürlich müssen sie genug erwirtschaften, um bestehen zu können, aber das soll nicht auf Kosten der Umwelt oder Menschen geschehen. Das Ziel sollen langfristige Strategien sein, die einen fairen Handel, faire Löhne und umweltbewusstes Handeln beinhalten.
Soziale Nachhaltigkeit
Bei der sozialen Nachhaltigkeit dreht sich alles um den Menschen. Seine Würde und freie Entfaltung steht dabei an oberster Stelle. Das beinhaltet ziemlich viele Aspekte, wie zum Beispiel die Achtung der Menschenrechte, das Verbot von Kinderarbeit, ein Leben in Sicherheit und Gerechtigkeit, das Verfolgen von Gleichberechtigung und ein Anspruch auf Gesundheit und Bildung.
Neben dieser individuellen Betrachtung werden aber auch gesamtgesellschaftliche Interessen berücksichtigt. Handlungen sollen dem Gemeinwohl dienen – also nicht nur für einen einzelnen oder ein paar wenige Menschen Vorteile bringen, sondern der ganzen Gesellschaft.
Kurzum: Alle Menschen auf der ganzen Welt sollen in Frieden und Wohlstand ein gutes Leben führen können.
Zusammenspiel der Dimensionen
Häufig sind die Dimensionen voneinander abhängig und beeinflussen sich. Das ist mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt. Ein Gedankenspiel auf übergeordneter Ebene zeigt das auf:
Wir sind auf die Umwelt und natürlichen Ressourcen angewiesen, um leben zu können. Wenn wir aktiven Umweltschutz betreiben wollen, können wir das aber nur, wenn wir ausreichend viel Geld zur Verfügung haben und in Frieden leben. Denn ohne Geld können wir uns keine nachhaltig produzierten Lebensmittel oder Konsumgüter leisten. Und wenn wir nicht in Frieden leben, ist unser größtes Ziel unser eigenes Überleben zu sichern. Umweltschutz spielt dann eine sehr untergeordnete Rolle für uns.
Wir wollen eine gut funktionierende Wirtschaft, die über viele Jahre besteht. Dafür brauchen wir über all die Jahre aber auch natürliche Ressourcen, die wir nutzen können, um Güter herzustellen und unsere Häuser zu heizen. Gleichzeitig brauchen wir gesunde, zufrieden Menschen, die ihrer Arbeit nachgehen können.
Menschen sollen ein gutes Leben in Wohlstand und Frieden leben. Das können sie nur tun, wenn die Umwelt intakt ist und die Wirtschaft funktioniert. Ansonsten gäbe es nicht genug Nahrungsmittel und viele Produkte wären zu teuer für manche Menschen. Das würde zu Konflikten oder sogar Kriegen führen.
Zielkonflikte zwischen den Dimensionen
Es kann auch vorkommen, dass sich Ziele unterschiedlicher Dimensionen schlecht miteinander vereinbaren lassen oder gar komplett ausschließen. Es kann z.B. sein, dass eine neue Fabrik in einem Land Arbeitsplätze schafft und damit der Wirtschaft und den Anwohner:innen zugute kommt. Wenn in dieser Fabrik aber viel Strom und Wasser verbraucht wird und vielleicht auch gefährliche Chemikalien eingesetzt werden, ist das nachteilig für die Umwelt. In solchen Fällen muss ganz individuell abgewägt oder priorisiert werden.
Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Beitrag einen kleinen Einblick in die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit geben konnten. Ihr habt weitere Fragen zu dem Thema? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Und vergesst nicht, regelmäßig auf unserem Blog vorbeizuschauen. Es folgen noch viele spannende Themen in unserem LÄSSIG Nachhaltigkeits-ABC. Next Up: Alles rund um E wie Energie.
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